Ich stamme aus der Jodler und Bergfamilie Klaus-Aeby des deutsch sprachigen Sense Bezirks in Freiburg. Bereits als Kleinkind jodelte ich auf der Ritzli Alp mit meiner Mutter Heidi Aeby oder mit meinem geselligen Grossvater, Klaus Louis, im Duett. Daraus entstand das bekannte Drei-Generationen-Terzett; begleitet von Adrian Kolly oder Helmut Neuhaus durften wir viele grossartige und unvergessliche Auftritte erleben. Die Berglerfamilie ist auf mehreren Tonträgern zu hören.

Musikalisch geprägt wurde ich auch von Werner Wyss (Quartett Jodlerfründe Stauffenalp), ein treuer Freund unserer Bergfamilie. Seine offene und herzliche Art, sein «Stegreif» singen hinterliess wunderbare Spruen. Wenn ich eine dritte, füllende Stimme ins Duettlied singen darf, dann bin ich glücklich!

Mit 15 Jahren trat ich ins Lehrerseminar und dem JK Echo vom
Bärgli Rechthalten bei – in diesem Chor jodelten nun Grossvater, Tochter und Enkelin gemeinsam – was für mich eine wunderbare und behütete Zeit war.

Mit 16 Jahren durfte ich den schweizerischen
Nachwuchsjodler-Wettbewerb gewinnen und begann zeitgleich zu komponieren.

Im klubinternenen
Banissimo sangen 9 junge Jodeltalente, auch englische Lieder mit Gitarre begleitet, ja, schöner nützti nüt!

Mit 22 Jahren übernahm ich das Schützenchörli Schmitten. Vereint ersangen wir während 17 Jahren unvergessliche Momente und Liedervorträge. In den Anfängen meiner Tätigkeit als Chorleiterin bildete ich mich zur Dirigenting, Jodelkursleiterin und zur Jodellehrerin aus – auf motivierende und humorvolle Art Wissen und Jodeltradition zu übermitteln macht mir grossen Spass! Während dieser Zeit entstand der Tonträger «Üsersch Gscheich» mit verschteckte Chostbarkììte.

Besonders in Erinnerung bleiben mir die wohlklingenden Jodelvorträge der Jodlerfeste in Brig und Saas Fee, mit den Liedern «Fründe wei mer sy», Ewald Muther und  «S Jodlerhärz», Walter Stadelmann.

Während ein paar Jahren durfte ich Franziska Monney in der Leitung ihres Kinderjodlerchörli Sense unterstützen. Heute leitet Fränzi den Chor gemeinsam mit ihren Töchtern, Natascha und Maruschka.

Mit grosser Freude gründete ich im Freiburgischen mit gleichgesinnten Jodlerinnen und Jodlern die «Stegreif» Formation «Spitzflueh-Chörli», mit welchem wir an verschiedenen Anlässen unsere Freude am Jodeln vortragen durften.

Einen zusätzlichen gesanglichen Feinschliff erlangte ich in
der Formation RunzelStilzli, wo ich mich mit anderen versierten Musikerinnen Gesangs
und jodeltechnisch ausleben darf. Die Kompositionen von Arthur Beul (am Himmel
steit es Stärndli z Nacht) und seine Zeitgenossen (Margritli, i lieb die), hat
es uns Frauen so angetan, dass wir diesen Liedern neues Leben einhauchten und daraus
einen Tonträger machten. Christine Lüthis gesangtechnisches Wissen gepaart mit meinem
urchigen Jodeln vereinen sich wunderbar mit den Kontrabassklängen von Martina
Genge und dem herzerwärmenden Schwyzerörgeli Begleit der Tanja Klaus. Von der
Muse geküsst erschuf unser Kleeblatt Hand in Hand neue, aussergewöhnliche Lieder.
Aus einem neuen Jodellied die zweite Stimme oder den passenden Jodel zu
kreieren macht mir richtig Spass – einer inneren Stimme folgend fliessen mir die Töne förmlich zu.

2009 übernahm ich das Dirigat des Jodel freudigen Alpeglöggli Hasle und zog bald danach mit meiner Familie von Deutschfreiburg ins Flühli, in die Jodelhochburg der Schweiz: Das Entlebuch.

Die  grosse Leidenschaft zum Jodelgesang aber auch die talentierten Vorjodler des Klubs begeisterten mein Jodlerherz dermassen, dass ich diese vielfältigen Stimmen auf einem Tonträger verewigen wollte. So entstand eine prächtige CD: «Mis Härz, äs brönnt!» (Beatrice Egli, Dieter Bohlen), diese Lied für den Klub zu arrangieren und aufzunehmen, hat mir besonders Spass gemacht.

Mein musikalischer Ehemann Stefan Süess, Blasmusiker und gebürtiger Flühler, unterstütz mich in meiner Liebe zum Jodelgesang, wo er kann. Gemeinsam mit unseren beiden Töchtern Lorena und Chiara sangen wir bereits im Quartett und Terzett, einfach Herz erwärmend!

Noch in Freiburg wohnend,  gründete ich das Jekami – «Jeder kann mitmachen!» – wo alle Jodelfreudige jeden Alters und Geschlechts, mit und ohne Erfahrung, wöchentlich wunderbar musizieren können. Die Benefiz-Adventskonzerte in Schmitten FR gingen jeweils sehr zu Herzen, das musikalische Bouquet berührte die Gäste und beflügelte die Darbietenden – was unser Pianist, Althaus Hans, gekonnt zu unterstützen wusste. 

Im Flühli LU erschuf ich wiederum ein Jekami, as fägt auch, gemeinsam mit Annelies Mosimann die Kirche in Signau mit wunderbaren Jodel- und Schwizerörgeliklängen zu füllen! Unser erstes Adventskonzert in Hasle LU, welches ich mir zu meinem 40. Geburtstag organisiert hatte, war ein musikalischer Hochgenuss!

Die beiden Jekamis finden jeweils abwechselnd im Flühli oder in Signau an den Montagabenden statt.

Seit 2019 dirigiere ich jeweils während rund 3 Monaten die Jungjutzer Flühli-Sörenberg, welche Dank Armin Bachmann zum Leben erweckt wurde. Die musikalische Jodelverbundenheit im Entlebuch ist schon in jungen Jahren einfach riesig und mitreissend! Im Flühli-Sörenberg können schon die kleinsten Schüler*innen Jodellieder erlernen – so wird Kulturgut gelebt! Daher bieten wir über die Musikschule nun auch Kinder-Jodelunterricht an. Das gleiche Projekt entstand bald, zur Freude der Kinder, auch an der Musikschule Hasle.

2020 startete das Projekt «Innerschwiizer * Ländler * Stärnstund», in welchem ich mit Sämi Studer zu den Klängen von Dani Häusler und seinen Formationen jodeln und eine weitere CD kreieren durfte. Auch hier wurde alten Klängen neues Leben eingehaucht – auf dem entstandenen Tonträger vereinen sich viele versierte Musiker.

Wo Jodelgesang auf ein Symphonieorchester trifft, entsteht «Jodel meets Classic»! Dieses einzigartige Musikerlebnis war mit einem grossen Aufwand verbunden, doch die Auftritte, sowie der Tonträger, berührten alle zutiefst. Schlicht eine himmlische Harmonie!

Am zentralschweizerischen Jodlerfest Andermatt – 2022 – sangen Susanne Felder, Stefan und Sibylle Süess erstmals im Terzett auf der grosse Bühne. Die drei Vollblutjutzer wurden von Annelies Mosimann gefühlvoll am Schwizerörgeli begleitet.